Vom Fieberkrampf zur Epilepsie?


Langfristige Folgen
Vom Fieberkrampf zur Epilepsie?
Roman Zaiets/Shutterstock.com

Fieberkrämpfe bei Kleinkindern sehen zwar bedrohlich aus, sind jedoch meist harmlos. Bisher ging man davon aus, dass sie auch langfristig keine Folge haben. Diese Einschätzung gerät nun ins Wanken: Einer neuen Studie zufolge begünstigen wiederholte Fieberkrämpfe die Entwicklung einer Epilepsie.

Im Schulalter ist der Spuk meist vorbei

Fieberkrämpfe sind bei Kleinkindern gar nicht selten und in den meisten Fällen harmlos. Bis zu 5% der Kinder von 3 Monaten bis 5 Jahren trifft solch ein „Fieberanfall“ zumindest einmal im Leben, bei einigen kommen sie sogar wiederholt vor. Sie beruhen auf einer Veranlagung des kindlichen Gehirns, auf Fieber mit Krämpfen zu reagieren, was sich aber bis zum Schulalter in der Regel von selbst verliert.

Bisher ging man davon aus, dass solche Fieberkrämpfe keine Auswirkungen auf das Gehirn haben. Dänische Forscher haben aber nun gezielt nach Folgen solcher Fieberkrämpfe gesucht und dafür die Daten von mehr als 200 000 zwischen 1977 und 2011 geborenen Kindern ausgewertet. 3,6% der Kinder hatten in diesem Zeitraum mindestens einen Fieberkrampf, Jungen etwas häufiger als Mädchen.

Epilepsierisiko um knapp 16% erhöht

Die Forscher errechneten zunächst die kurzfristigen Folgen: Mit jedem Fieberkrampf, den ein Kind durchmachte, erhöhte sich das Risiko für einen weiteren. Nach dem ersten Fieberkrampf lag das Risiko bei gut 22%, nach dem dritten schon bei 43%.

Auch langfristig hatten Fieberkrämpfe Auswirkungen, allerdings nur bei wiederholten Anfällen. So stieg die Wahrscheinlichkeit, eine Epilepsie zu entwickeln, nach dem dritten Fieberkrampf auf 15,8% (das „normale“ Risiko bei Geburt der Kinder berechneten die Forscher mit etwa 2,2%). Auch die Gefahr, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln, stieg mit Anzahl der Fieberkrämpfe. Nach drei durchgemachten Fieberkrämpfen lag es bei knapp 30% (Bevölkerungsrisiko zum Zeitpunkt der Geburt etwa 17%).

Gut auf Epilepsiezeichen achten

Die Ergebnisse zeigen: wiederholte Fieberkrämpfe haben offenbar doch Auswirkungen auf das kindliche Gehirn und erhöhen die Gefahr, eine Epilepsie oder psychiatrische Erkrankung zu entwickeln. Um diese Erkrankungen möglichst frühzeitig erkennen und behandeln zu können, raten die Forscher vor allem bei Kindern, die mehrere Fieberkrämpfen erlebt haben, auf entsprechende Symptome wie kurze Bewusstseinspausen, Nesteln oder Verhaltensauffälligkeiten zu achten.

Quelle: Springer Medizin

Unsere Partnerapotheke

Rathaus-Apotheke
Bahnhofsplatz 1
96515 Sonneberg

Hier erfahren Sie mehr!

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Dunkel schlafen schützt das Herz
Dunkel schlafen schützt das Herz

Gegen Infarkt und Schlaganfall

Es gibt viele Dinge, die nicht gesund sind für das Herz. Dazu gehören insbesondere das Rauchen, zu fette und kohlenhydratreiche Ernährung sowie mangelnde Bewegung. Jetzt wurde ein weiteres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen identifiziert: Licht im Schlafzimmer.   mehr

Extra Vitamine bei Diabetes?
Extra Vitamine bei Diabetes?

Nahrungsergänzungsmittel im Blick

Viele Diabetiker*innen erhoffen sich positive Effekte durch Nahrungsergänzungsmittel. Sie sollen z. B. den Blutzucker verbessern und die Nerven schützen. Doch was sagen Expert*innen dazu? Gibt es bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe, die bei Diabetes günstig wirken?   mehr

Unterzuckerung rechtzeitig erkennen
Unterzuckerung rechtzeitig erkennen

Gefahr bei Diabetes

Unterzucker ist eine typische Komplikation bei Diabetes. Gefährlich wird es dann, wenn die Betroffenen so sehr an leichten Unterzucker gewöhnt sind, dass sie die Signale nicht frühzeitig wahrnehmen. Ein spezielles Training kann gegensteuern.   mehr

Abhängig von Nasentropfen – was hilft?
Abhängig von Nasentropfen – was hilft?

Rhinitis medicamentosa

Wer längere Zeit abschwellende Nasentropfen benutzt, kann davon abhängig werden. Was hilft dann, sich von Nasenspray & Co. wieder zu entwöhnen?   mehr

Mittel gegen Bettnässen
Mittel gegen Bettnässen

Was macht Desmopressin?

Nächtliches Einnässen ist bei Kleinkindern normal – kann bei älteren Kindern aber die Familie belasten. Wie wirkt das Medikament Desmopressin?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im Dezember

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Probleme im Alltag und im Beruf

Innere Unruhe, Konzentrationschwierigkeiten und impulsive Handlungen sind die typischen Probleme von ... Zum Ratgeber
Rosen-Apotheke
Inhaberin Stefanie Friebe
Telefon 03675/80 38 70
Fax 03675/80 38 69
E-Mail info@rosenapotheke-sonneberg.de